1852 - Die Galornin by Horst Hoffmann

1852 - Die Galornin by Horst Hoffmann

Autor:Horst Hoffmann [Hoffmann, Horst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Tolkander, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1997-02-20T01:00:00+00:00


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An diesem Abend mischte sie das Gift nicht in das für Lopt Zadheven und seine Wohngenossen bestimmte KaschPhee. Sie hatte die kleine Flasche zwischen den Bäumen vergraben und konnte es jederzeit holen, um ihre Rache zu vollziehen.

Doch Tag für Tag verging, und Lopt lebte immer noch.

Der Unterricht interessierte Kaif inzwischen überhaupt nicht mehr, obwohl die Erzieher und Erzieherinnen ihr plötzlich so ganz anders begegneten. Hatten sie wirklich Angst vor ihr oder war das eine Form von nicht eingestandenem Respekt?

Der große Fremde, der seinen Namen nicht nennen wollte, ging ihr nicht aus dem Sinn. Mehr noch als vorher träumte sie nachts von ihm. Und als sie wieder einmal schwitzend aufwachte, mußte sie sich eingestehen, daß sie eine fast panische Furcht vor ihm hatte - nicht vor ihm als Person, sondern vor dem, was er gesagt hatte und wieder sagen würde, wenn er auf einmal wieder da war, wie aus dem Nichts gezaubert.

Sie träumte auch viel von Dauw, und in ihren Träumen fragte sie sie, was sie ihr angetan habe, als sie sie dieses unglaubliche Glück spüren ließ, in der Minute ihres Erlöschens. Und Dauw stand wieder vor ihr und antwortete: „Nimm es mit, meine Seele, das Glück und meine Liebe zu dir. Du wirst einmal alle Liebe brauchen, die du aufzubringen vermagst. Hüte sie wie einen Schatz!"

Es klang wie von dem Fremden gesprochen.

Kaif wußte, daß sie ihm wieder begegnen würde und daß er sie fragen würde, ob sie seine Bitte erfüllt hatte. Der Gedanke an Lopt und seine Schuld an Dauws Tod beschäftigte sie Tag und Nacht. Und irgendwann fand sie die Lösung.

Sie konnte ihn nicht mehr töten. Schuld daran waren die Worte des Fremden und das, was sie in ihr angerichtet hatten. Also mußte sie ihn anders vernichten.

Kaif Chiriatha forderte Lopt Zadheven zu einem öffentlichen Zweikampf heraus, bei dem es um Intelligenz, Zähigkeit und Hinterhältigkeit ging. Als Austragungsort wählte sie auch jetzt wieder jene Wiese aus, auf der Dauw gestorben war, und sorgte durch gezielte Informationen dafür, daß Zeugen aus allen Teilen der Stadt der Kinder zugegen waren.

Schüler wie Erzieher kamen an jenem Tag, die Schüler in gebannter Erwartung eines harten Kampfes, die Erzieher widerwillig, aber dennoch in großer Zahl. Seit Kaif mit dem Fremden gesehen worden war, konnte sie sie noch besser manipulieren als vorher.

Sie hatte ein gutes Dutzend an Aufgaben vorbereitet; die es zu meistern gab. Die gleiche Anzahl hatte sie Lopt zugestanden. Sie lösten sie alle. Vor dem letzten Kampf stand es zwischen ihnen unentschieden.

Der letzte Kampf, darauf hatten sie sich auch geeinigt, fand in einem Gravobassin statt, wie Kaif es als Kleinkind bei ihren Eltern gehabt hatte. Jeder Sprung in ein anderes Gravofeld löschte das hinter dem Rivalen liegende aus, und der Kampf war dann zu Ende, wenn der eine Gegner das einzige als solches verborgene Austrittsfeld gefunden und das Bassin verlassen hatte und der andere gefangen war - denn aus den letzten Feldern gab es keinen Weg mehr nach draußen. Der Sieger mußte sie abschalten, um den Unterlegenen aus seinem energetischen Gefängnis zu befreien.

Kaif siegte geradezu spielend.



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